Krankheitsbilder

Pneumothorax, Spontanpneumothorax

Einführung

Als Pneumothorax bezeichnet man das Zusammenfallen (=Kollaps) der Lunge. Die zusammengefallene Lunge kann dann nicht mehr richtig arbeiten und wenn der Zustand ohne Behandlung länger bestehen bleibt auch dauerhaft Schaden nehmen.
Um das Zusammenfallen der Lunge zu verstehen, muss man wissen, dass die Lunge ein sehr elastisches Organ ist und dadurch die Eigenschaft hat sich auf Faustgröße zusammenzuziehen, wenn man sie ihrer normalen Umgebung beraubt. Die sorgt nämlich durch das Umschließen der Lunge durch die Luftundurchlässige Brustwand dafür, dass durch den Unterdruck im Spalt zwischen der Lunge und der Brustwand, die Lunge nicht zusammenfällt. Die Lunge wird sogar durch die Ausdehnung des Brustkorbes bei der Einatmung, dass sich die Lunge dehnt und so die frische Einatemluft in die Lunge hineingesaugt wird. Dringt nun von außen, wie bei Unfällen, oder von innen, durch Undichtigkeiten der Lunge, Luft in den Spalt ein, wird der Unterdruck aufgehoben und die Lunge zieht sich zusammen. Dann liegt der Pneumothorax vor. Wenn keine äußere Ursache wie ein Unfall oder ähnliches vorliegt bezeichnet man den Pneumothorax als Spontanpneumothorax. Der Spontanpneumothorax ensteht meist durch das Platzen von Blasen, die sich auf der Lungenoberfläche gebildet haben. Manchmal finden sich jedoch keine sichtbaren Blasen, sodass die Ursache nicht in jedem Fall geklärt werden kann.

Beschwerden beim Spontanpneumothorax

Der Spontanpneumothorax tritt meist "aus heiterem Himmel" auf und nicht notwendigerweise nach körperlicher Anstrengung wie häufig angenommen wird. Manchmal bleibt der Pneumothorax ohne Beschwerden, meist bemerkt der Patient jedoch ein Ziehen oder Schmerzen auf der betroffenen Seite. Zusätzlich besteht nicht selten ein Hustenreiz. Je nachdem wie gut die Lungenfunktion des Betroffenen ist, kann auch eine Luftnot bestehen.

Behandlung

Die Behandlung richtet sich danach wie ausgeprägt der Pneumothorax ist, wie stark die Beschwerden sind und ob der Patient so etwas schon einmal gehabt hat. Ist der Pneumothorax minimal und hat der Patient keine Beschwerden kann es in diesen seltenen Fällen sinnvoll sein, unter ärztlicher Kontrolle abzuwarten. Es müssen dann jedoch Kontroll-Röntgenbilder angefertigt werden, um auszuschließen, dass der Pneumothorax größer wird. Ist der Pneumothorax das erste mal aufgetreten wird meistens zunächst eine nicht operative Behandlung angestrebt. Das Hauptziel ist dann zunächst die Lunge wieder zu entfalten. Das wird in der Regel durch das Einlegen eines Kunststoffschlauches (=Drainage) erreicht, der unter Betäubung in den Spalt zwischen Lunge und Brustwand geschoben wird. Damit die Ausdehnung schnell vonstatten geht wird an diesem Schlauch mit einer Pumpe gesaugt, um die überschüssige Luft schneller aus dem Brustkorb entfernen zu können.

Hat schon ein- oder mehrmals ein Pneumothorax bei einem Patienten vorgelegen oder ist durch die Behandlung mit der Drainage die Lunge nicht ausreichend zu behandeln, empfiehlt man die Operation. Bei dieser Operation werden die Undichtigkeiten der Lunge und Blasen, die platzen könnten gesucht und entfernt. Zusätzlich wird häufig eine Teil des Brustfelles entfernt, um durch eine dadurch entstehende Verklebung der Lunge mit der Brustwand eine zusätzliche Vorbeugung zu erhalten sollten sich neue Blasen bilden. Nach einer solchen Operation ist ein erneuter Pneumothorax zwar nicht ausgeschlossen, seine Häufigkeit ist aber sehr viel seltener als wenn man mit einer Drainage die Behandlung durchführen würde.


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