Krankheitsbilder

Pleuraempyem

Einführung

Ein Empyem nennt man die Ansammlung von entzündlichen Flüssigkeiten oder Eiter in vorgefertigten, also bestehenden Hohlräumen. Das Pleuraempyem beschreibt diesen Zustand in dem Spalt zwischen der Lunge und der Brustwand (Pleuraspalt).

Entzündungen können in dem Pleuraspalt durch Verletzungen, die die Brustwand durchspießen entstehen. Häufiger ist jedoch die Entstehung im Rahmen einer Lungenentzündung. Hierbei ist die Ansammlung von Flüssigkeit im Pleuraspalt nicht selten. Heilt die Lungenentzündung ab wird die Flüssigkeit vom Körper abgebaut und es stellt sich bald wieder der Normalzustand ein. Ist die Entzündung jedoch hartnäckig oder es liegt bei dem betroffenen Patienten eine Schwächung des Abwehrsystems vor, dann kann die Entzündung fortschreiten und sich Eiter bilden. Folgen können das Zusammendrücken der Lunge und in manchen Fällen auch das Durchbrechen der Entzündung nach außen sein. Gelingt es dem Körper nicht die Krankheitserreger abzutöten oder den Eiter abzubauen versucht er durch die Bildung von Binde- und Narbengewebe den Prozess einzukapseln und so für ihn unschädlich zu machen.

Beschwerden

Die Beschwerden beim Pleuraempyem erklären sich bei zugrunde liegender Lungenentzündung zunächst dadurch. Es besteht häufig Husten mit gefärbtem Auswurf, Fieber und Abgeschlagenheit. Liegt ein Empyem vor, kann eventuell noch ein Druckgefühl im Bereich des Brustkorbes dazu kommen.

Behandlung

In der ersten Phase ist es häufig ausreichend einen Kunststoffschlauch (=Drainage) in den Pleuraspalt einzulegen. Darüber kann die Flüssigkeit abgesaugt werden und die Lunge wieder zur Entfaltung gebracht werden. Gelingt dann parallel dazu die Lungenentzündung erfolgreich zu behandeln, bilden sich die Veränderungen zurück und die Erkrankung kann ohne Restbefunde zur Ausheilung kommen.

Hat sich bereits Eiter gebildet ist es meistens ratsam diesen Eiter und das abgestorbene Gewebe im Pleuraspalt über eine Brusthöhlenspiegelung (=Thorakoskopie) zu entfernen. Es werden während des Eingriffes eine oder mehrere Drainagen eingelegt, um nach der Operation über diese Drainagen eine Spülbehandlung durchführen zu können. Dabei wird täglich desinfizierende Flüssigkeit in den Brustkorb gespült, um diesen zu reinigen. Der Grund für die Notwendigkeit dieser Maßnahme liegt darin begründet, dass die eiterbildenden Keime nicht alle frei in der Entzündungshöhle liegen und bei der ersten Reinigung vollständig entfernt werden können, sondern sich im angrenzenden Gewebe eingenistet haben. Man muss sie und den sich deshalb neu bildenden Eiter also immer wieder herausspülen.

Im letzten Stadium wird die Behandlung meistens auch durch eine operative Reinigung der abgekapselten Entzündungshöhle begonnen. Leider können jedoch die Abkapselungen nicht einfach weggespült werden, da es sich um festes, die Lunge einscheidendes Gewebe handelt. Deshalb wird in einigen dieser Fälle, je nach Ausprägung des Befundes, eine weitere Operation erforderlich. Bei dieser Operation wird das die Lunge behindernde Narbengewebe entfernt, damit sich die Lunge besser ausdehnen und der Brustkorb wieder richtig bewegen kann (=Dekortikation). Die Behandlung der Entzündungen im Pleuraspalt ist häufig etwas komplexer als hier dargestellt werden kann, sodass die verschiedenen Verfahren jeweils individuell eingesetzt werden.


©2007 cm-design4you.de