Methoden in der Thoraxchirurgie

Veränderungen des Mittelfelles (Mediastinums)

Da im Mittelfell eine Vielzahl verschiedener Organe liegt können auch viele verschiedene Erkrankungen sich an diesem Ort zeigen. Außerdem laufen auch viele Lymphbahnen durch das Mittelfell, sodass sich auch Erkrankungen, die an anderer Stelle ihren Ursprung haben, sich dort niederschlagen können. Neben den oben genannten diagnostischen Methoden gibt es drei Zugangsmöglichkeiten zum Mittelfell. Entweder durch die rechte oder linke Brusthöhle oder von vorne. In den ersten beiden Fällen wird die Eröffnung des Brustkorbes auf der gewünschten Seite so durchgeführt als ob man an der Lunge operieren wollte, drängt diese jedoch zur Seite, um dann einen entsprechenden Zugang zum Mittefell zu haben. Die Schnitte entsprechen entweder einem seitlichen Brustkorbschnitt (Thorakotomie) oder dem Spiegelungsverfahren (Thorakoskopie) je nachdem wo die Erkrankung liegt und wie groß sie ist.

Zum vorderen-oberen Mittelfell kann ein Schnitt waagerecht kurz oberhalb der oberen Kante des Brustbeines (Kocherscher Kragenschnitt) ausreichend sein. Häufig muss jedoch das Brustbein komplett oder zumindest teilweise durchtrennt werden, um so viel Platz zu gewinnen, dass man am Mittelfell arbeiten kann. Die Durchtrennung des Brustbeins nennt man Sternotomie (sternum = Brustbein; -tomie = Durchtrennung). Bei ihr wird die haut in der Mitte des Brustbeines von oben nach unten durchtrennt und dann der Knochen selber gespalten. Das Eröffnen ist im Regelfall unproblematisch. Nach der eigentlichen Operation werden dann die beiden Brustbeinhälften durch Drahtschlingen (Drahtcerclagen) oder Fäden, die sich nicht auflösen, aneinandergepresst, damit die Knochenflächen wieder zusammenwachsen können. Hier ist eine gewisses Risiko zu finden, da es bei zu viel Bewegung in der Knochenheilungszone zum nicht zusammenwachsen der Knochenflächen kommen kann und sich ein "Pseudogelenk" (Pseudarthrose) ausbilden kann. Die Folgen sind eine verminderte mechanische Belastbarkeit, eine sonst nicht vorhandene Beweglichkeit der Brustbeinhälften gegeneinander, evt. Schmerzen und je nach Fall andere Probleme. Die zweite unerwünschte Entwicklung ist die Ausbildung einer Entzündung im Bereich des Knochenheilungsbereiches. Dieser kann zur Entzündung der beteiligten Knochen führen (Osteitis, Osteomyelitis), was in der Regel durch weitere operative Maßnahmen behandelt werden muss.


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