Krankheitsbilder

Lungenempysem

Einführung

Der Begriff Lungenemphysem beschreibt ein Krankheitsbild bei dem Lungengewebe zerstört wird. Der Auslöser ist ein nicht durch Bakterien bedingter Entzündungsprozess. Diese Entzündung wird in den meisten Fällen durch das inhalative Rauchen (Rauchen mit einatmen) ausgelöst. Die inhalierten Partikel provozieren eine Abehrreaktion des Körpers in der Lunge. Zu dieser Reaktion gehört auch die Abgabe von Verdauungsenzymen aus den Abwehrzellen. Die Stoffe führen dann jedoch nicht nur zur Abwehr von Fremdstoffen, sondern auch zur Zerstörung von Lungengewebe. Dadurch werden die mikroskopisch kleinen Trennwände zwischen den Lungenbläschen abgebaut, die sich dann zu größeren Blasen umbilden. Zusätzlich zu den abbauenden Vorgängen dehnen sich große Blasen auf Kosten der benachbarten kleinen Blasen stärker aus.

Folgen und Beschwerden

Die Folgen sind nach längerem Krankheitsverlauf eine Überblähung der Lunge, wodurch keine vollständige Ausatmung mehr möglich ist. Diese Patienten fühlen sich häufig wie aufgepumpt. Weiterhin nimmt die Austauschfläche innerhalb der Lunge an der Sauerstoff von der Atemluft in die Blutkörperchen transportiert wird ab. Es kann also nicht so viel Sauerstoff wie beim Gesunden gleichzeitig in das Blut gepumpt werden. Außerdem wird der Weg den das einzelne Sauerstoffteilchen zurücklegen muss, um ins Blut zu gelangen, länger. Diese Folgen führen insgesamt zu einer verminderten Belastbarkeit der Betroffenen mit Atemnot unter Belastung in den frühem Phasen der Erkrankung, einer Atemnot auch in Ruhe und der Notwendigkeit von einer Sauerstoffgabe bei ausgeprägten Formen der Erkrankung.

Behandlung

Die Emphysembehandlung wird von Lungenfachärzten (Pneumologen) durchgeführt. Operationen sind meistens nicht hilfreich. Die Behandlung erfolgt zunächst durch Medikamente, die versuchen den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen und die Atemwege möglichst gut offen zu halten. In zwei Konstellationen jedoch kann eine Operation die Beschwerden des Patienten verbessern.

Bullektomie (Entfernung von Blasen)

Wenn sich ein Emphysem in der Art entwickelt, das sich nur eine oder wenige aber dafür sehr große Blasen (Bullae) entwickeln, ist manchmal zu beobachten, dass diese Blasen das benachbarte Gewebe zusammendrücken. Entfernt man nun diese eine oder diese wenigen Blasen, dann kann das zusammengedrückte Gewebe wieder besser atmen und das Blut wieder besser mit Sauerstoff angereichert werden.

Lungenvolumenreduktion

Wenn die Lunge ein Emphysem aufweist, das nicht auf einzelne Blasen beschränkt ist, kann eine Entfernung von Lungengewebe sinnvoll sein. Mittlerweile weiß man jedoch, dass nur eine ganz bestimmt Gruppe von Patienten von einem solchen Eingriff profitiert, sodass keine allgemein gültigen Aussagen zu dieser Operation an dieser Stelle gemacht werden können. Neuerdings wird durch das Einpflanzen von kleinen Ventilen, durchgeführt über eine Bronchoskopie (=Atemwegsspiegelung), versucht den gleichen Effekt zu erzielen. Diese Maßnahme wird jedoch nur an speziellen Zentren durchgeführt und es gibt auch noch nicht Erfahrungen über viele Jahre und eine sehr große Anzahl von Patienten.


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